„Ãœberall auf der Welt herrscht ein
erbarmungsloser Krieg. Nur im Tal der Erweckten, das von der Außenwelt
abgeschottet ist, können die Menschen noch in Sicherheit und Frieden leben. Das
glaubt zumindest Sophia. Doch als ihr Freund Mirko verschwindet, beginnt
Sophia, ihre streng religiöse Gemeinde infrage zu stellen. Sie verlässt das Tal
und findte anstelle eines Schlachtfeldes eine scheinbar perfekte, hoch
technisierte Gesellschaft vor. Kann es sein, dass Sophias bisheriges Leben eine
einzige Lüge war?“
Bei Karl
Olsbergs „Girl in a strange Land“ handelt es sich um ein Jugendbuch, was nicht,
wie der Name vermuten lassen würde, nur von Mädchen gelesen
werden kann. Auch männliche Leser kommen bei diesem Buch sehr gut mit, da die
Themen nicht „typisch weiblich“ sind. Die Protagonistin könnte durchaus auch
ein Junge sein. Neben den unterschiedlichen Themen bietet das Buch drei
unterschiedliche Welten, die es sich vorzustellen gilt: Ein vom Glauben
geprägtes Dorf, eine hoch technologisierte Stadt und ein Computerspiel.
Fangen
wir mit dem Positiven an, was man über die Geschichte sagen kann: Das Buch
bietet kurze Kapitel, welche sehr leicht zu lesen sind. Es bietet eine
unglaubliche Themenvielfalt von Religion über erste Liebe bis hin zu
philosophischen Fragen, wie: „Dürfen Maschinen denken und selbst handeln?“, weshalb es auch eine gute Schullektüre wäre, aber auch für den
außerschulischen Leser hält die Geschichte eine gewisse Denkanregung bereit. Die Erzählung
selbst bietet eine solide Geschichte für zwischendurch, bei der man aber nicht
zu viel erwarten sollte und trotzdem mit gewissen Plottwists rechnen muss. Ein
wenig ist man beim Lesen an die Welt von Matrix gemischt mit der vom
Playstationspiel Horizon Zero Dawn erinnert.
Nun
kommen aber die negativen Seiten, die es auch immer zu berücksichtigen gilt:
Die Welt ist zwar in der näheren Handlungsumgebung realistisch und gut
vorstellbar, aber trotzdem wirkt sie leer und wenig ausgestaltet. Aus meiner
Sicht hätten der Erzählung mehr detaillierte Beschreibungen gutgetan, um besser
in die Welt eintauchen zu können. Zum Ende hin wird es mit diesem Kritikpunkt
besser, ich hätte es mir aber von Anfang an so gewünscht.
Die
Erzählung fühlt sich, was man auch an den drei Oberkapiteln sehen kann, an, als
ob der Autor drei Ideen hatte, die er unbedingt umsetzten wollte, aber nur die
Zeit für ein Buch hatte. Jedes der drei Kapitel könnte noch so viel mehr Inhalt
vertragen oder auch als eigenes Buch verwertet werden. Die Ausgestaltung der
aufgebauten Welt ist hier leider nicht gelungen. Aus dieser Welt könnte man
eine Buchreihe von mindestens drei spannenden Büchern mit unterschiedlichsten
Charakteren erschaffen, die sich mit den wirklich wichtigen Fragen des Lebens
in der nahen Zukunft beschäftigen, wie es ein gutes Jugendbuch tun sollte.
Kurz
gesagt: Die Geschichte und die Welt selbst hat viel Potenzial, welches hier
nicht genutzt wurde.
Das Buch ist vor allem geeignet für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren, die sich mit dem
Glauben auseinandersetzen wollen. Das Thema Glaube wird als eines der Oberkapitel breit behandelt
und bietet eine Grundlage zur eigenen Meinungsbildung. Den männlichen Lesern
würde ich vor allem das dritte Oberkapitel ans Herz legen, da es für
Computerbegeisterte und Rollenspieler ein bekanntes Bild bietet.
Auch
wenn die negative Seite der Kritik hier überwiegt, würde ich das Buch
empfehlen. Insgesamt sind wir bei soliden 2,5 von 5 Herzen.
Die Rezension wurde von meinem Freund Konstantin geschrieben. Danke Dir! 😊