Rezension zu »Girl In A Strange Land«

by - Juni 24, 2020

♥ ♥ ❥ ♡ ♡
336 Seiten
erschienen im Loewe Verlag 
 
„Überall auf der Welt herrscht ein erbarmungsloser Krieg. Nur im Tal der Erweckten, das von der Außenwelt abgeschottet ist, können die Menschen noch in Sicherheit und Frieden leben. Das glaubt zumindest Sophia. Doch als ihr Freund Mirko verschwindet, beginnt Sophia, ihre streng religiöse Gemeinde infrage zu stellen. Sie verlässt das Tal und findte anstelle eines Schlachtfeldes eine scheinbar perfekte, hoch technisierte Gesellschaft vor. Kann es sein, dass Sophias bisheriges Leben eine einzige Lüge war?“ 
 
Bei Karl Olsbergs „Girl in a strange Land“ handelt es sich um ein Jugendbuch, was nicht, wie der Name vermuten lassen würde, nur von Mädchen gelesen werden kann. Auch männliche Leser kommen bei diesem Buch sehr gut mit, da die Themen nicht „typisch weiblich“ sind. Die Protagonistin könnte durchaus auch ein Junge sein. Neben den unterschiedlichen Themen bietet das Buch drei unterschiedliche Welten, die es sich vorzustellen gilt: Ein vom Glauben geprägtes Dorf, eine hoch technologisierte Stadt und ein Computerspiel. 
 
Fangen wir mit dem Positiven an, was man über die Geschichte sagen kann: Das Buch bietet kurze Kapitel, welche sehr leicht zu lesen sind. Es bietet eine unglaubliche Themenvielfalt von Religion über erste Liebe bis hin zu philosophischen Fragen, wie: „Dürfen Maschinen denken und selbst handeln?“, weshalb es auch eine gute Schullektüre wäre, aber auch für den außerschulischen Leser hält die Geschichte eine gewisse Denkanregung bereit. Die Erzählung selbst bietet eine solide Geschichte für zwischendurch, bei der man aber nicht zu viel erwarten sollte und trotzdem mit gewissen Plottwists rechnen muss. Ein wenig ist man beim Lesen an die Welt von Matrix gemischt mit der vom Playstationspiel Horizon Zero Dawn erinnert. 
 
Nun kommen aber die negativen Seiten, die es auch immer zu berücksichtigen gilt: Die Welt ist zwar in der näheren Handlungsumgebung realistisch und gut vorstellbar, aber trotzdem wirkt sie leer und wenig ausgestaltet. Aus meiner Sicht hätten der Erzählung mehr detaillierte Beschreibungen gutgetan, um besser in die Welt eintauchen zu können. Zum Ende hin wird es mit diesem Kritikpunkt besser, ich hätte es mir aber von Anfang an so gewünscht. 
Die Erzählung fühlt sich, was man auch an den drei Oberkapiteln sehen kann, an, als ob der Autor drei Ideen hatte, die er unbedingt umsetzten wollte, aber nur die Zeit für ein Buch hatte. Jedes der drei Kapitel könnte noch so viel mehr Inhalt vertragen oder auch als eigenes Buch verwertet werden. Die Ausgestaltung der aufgebauten Welt ist hier leider nicht gelungen. Aus dieser Welt könnte man eine Buchreihe von mindestens drei spannenden Büchern mit unterschiedlichsten Charakteren erschaffen, die sich mit den wirklich wichtigen Fragen des Lebens in der nahen Zukunft beschäftigen, wie es ein gutes Jugendbuch tun sollte. 
Kurz gesagt: Die Geschichte und die Welt selbst hat viel Potenzial, welches hier nicht genutzt wurde. 
 
Das Buch ist vor allem geeignet für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren, die sich mit dem Glauben auseinandersetzen wollen. Das Thema Glaube wird als eines der Oberkapitel breit behandelt und bietet eine Grundlage zur eigenen Meinungsbildung. Den männlichen Lesern würde ich vor allem das dritte Oberkapitel ans Herz legen, da es für Computerbegeisterte und Rollenspieler ein bekanntes Bild bietet.
Auch wenn die negative Seite der Kritik hier überwiegt, würde ich das Buch empfehlen. Insgesamt sind wir bei soliden 2,5 von 5 Herzen.
 
 
Die Rezension wurde von meinem Freund Konstantin geschrieben. Danke Dir! 😊 

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