Rezension zu »Die schöne Tote« von Christi Daugherty

by - August 31, 2020

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416 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
 
Harper McClain arbeitet als Polizeireporterin bei den Savannah Daily News. Als eine junge Frau mitten in der Nacht im Stadtzentrum ermordet wird, lässt ihr der Fall keine Ruhe. Denn Harper kannte das Opfer sogar: Naomi Scott, eine 24-jährige, bildschöne und beliebte Jurastudentin, die nebenbei als Barkeeperin jobbte und die Welt verändern wollte.
Für den Mord, der die ganze Stadt Savannah in eine Schockstarre versetzt, hat die Polizei schnell einen Verdächtigen: Naomis Freund, ebenfalls Jurastudent, dessen Schuld für alle erwiesen scheint. Doch bald darauf meldet sich Naomis Vater bei Harper und behauptet zu wissen, wer seine Tochter ermordet hat: Peyton Anderson, Sohn eines Staatsanwalts, dessen Familie über Geld und Einfluss verfügt und unantastbar zu sein scheint. Während die ganze Stadt nach Informationen zum ungeklärten Mord ohne Zeugen verlangt, entwirrt Harper eine verworrene Geschichte über Besessenheit und Eifersucht. Zusätzlich lastet ein Druck auf ihr, der über den Mordfall hinausgeht. Da die Zeitung vor weiteren Entlassungen steht, hängt ihr Job am seidenen Faden und somit ist klar: Harper braucht eine grandiose Story und dazu muss sie die Mordgeschichte um Naomi Scott so schnell wie möglich aufklären.

Der erste Teil aus der Thriller-Reihe rund um die gerissene Reporterin Harper McClain hat mich bereits sehr begeistert (meine Rezension zu »Echo Killer« kannst du hier nachlesen). Daher wollte ich mir auch den zweiten Band nicht entgehen lassen.

Die Punkte, die ich bereits bei »Echo Killer« positiv hervorgehoben habe, treffen auch auf »Die schöne Tote« zu: die Kapitel sind kurz, Christi Daugherty hat einen schönen, anschaulichen Schreibstil und die mutige, durchsetzungsfähige Protagonistin ist eine echte Sympathieträgerin. Mir gefällt es, dass man den Mordfall aus der Perspektive einer Zeitungsreporterin erlebt, die sowohl an der Wahrheit als auch an einer guten Geschichte interessiert ist.
 
Doch fand ich, dass dieses Mal die Handlung zwischenzeitlich einige Längen aufwies, sodass ich das Buch tatsächlich auch erst im zweiten Anlauf durchgelesen habe. Es war definitiv nicht so, als ob ich durch die Seiten geflogen und von der Geschichte gefesselt gewesen wäre. Außerdem hat mir der Überraschungseffekt gefehlt, da schon sehr früh klar war, wer der Täter ist und es kaum Twists gab. Dessen ungeachtet greift die Geschichte aber einige interessante Themen auf: Macht durch Geld, Machtmissbrauch, Justizversagen wie auch Stalking und ist somit dennoch auf eine Art bereichernd.
 
Gut gefallen mir bei Christi Daugherty auch die Nebenhandlungsstränge: Harpers Freundschaft mit Bonnie, ihre diffizile Beziehung zu Luke und die Tatsache, dass sie von einer Person aus ihrer Vergangenheit verfolgt wird. Damit baut die Autorin auch neben der Kriminalhandlung noch Spannung auf und bereitet alles für einen weiteren Teil der Reihe vor.

So richtig überzeugend fand ich »Die schöne Tote« also nicht - vor allem nicht im Vergleich zu ihrem Vorgänger »Echo Killer«. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf weitere Bücher von Christi Daugherty und traue der Autorin einiges zu. Das Buch erhält von mir 3 von 5 Herzen. 

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