Rezension zu »Loveless« von Alice Oseman

by - April 29, 2022

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480 Seiten
erschienen im Loewe Verlag
 
Georgia ist achtzehn Jahre alt, hat ihren High-School-Abschluss in der Tasche und beginnt nun am College Englische Literatur zu studieren. Doch etwas fehlt: Georgia war noch nie richtig verliebt, obwohl sie Expertin für Romantik ist. Sie fühlt sich deshalb komisch und versteht sich selbst manchmal nicht. Aber am College wird sie nun hoffentlich die große Liebe finden. Und so ist Georgia fast zwanghaft auf der Suche nach ihrer Lovestory, muss jedoch feststellen, dass sie Küsse in Wahrheit eklig findet. Mehr aus Spaß meldet sich Georgia bei der Pride Society ihres Colleges an und findet nicht nur einen Freund, sondern auch die Antwort auf ihr bisher liebloses Leben: Georgia ist asexuell.

Zunächst einmal möchte ich festhalten, wie toll ich es finde, dass Alice Oseman in ihren Jugendromanen verschiedene LGBTQIA+-Themen aufgreift und Jugendliche damit auf ihrer Suche nach der eigenen Identität sowie auf dem Weg zur Selbstakzeptanz begleitet. Sie zeigt, dass es mehr als nur eine Art und Weise zu lieben gibt und das ist so wichtig! In »Loveless« steht die sexuelle Orientierung Asexualität im Vordergrund und es ist das erste Buch, das ich kenne, welches dieses Thema zum Gegenstand macht. Anhand einiger weiterer Figuren werden außerdem auch andere sexuelle Orientierungen wie Homosexualität, Bisexualität oder Nichtbinäre Geschlechtsidentität ganz nebenbei und auf natürliche Weise in der Geschichte aufgegriffen.

Allerdings wirkten manche Konstellationen und Geschehnisse auch sehr forciert und konstruiert. Zwar wird dadurch die wichtige Message unmissverständlich transportiert, doch malt Alice Oseman damit nicht unbedingt ein Abbild der Realität.

Der Schreibstil ist jugendlich und umgangssprachlich, weshalb das Buch gut und leicht zu lesen ist. Dennoch ist dieser Schreibstil aufgrund seiner Einfachheit nicht unbedingt meins und ich hätte mir an manchen Stellen detailreichere und ausladendere Beschreibungen gewünscht.

Ansonsten ist »Loveless« eine unterhaltsame Geschichte über eine Heranwachsende, die mit sich selbst hadert.  Die Gedanken und Gefühle der Protagonistin drehen sich jedoch ständig im Kreis, was beim Lesen auf Dauer ziemlich anstrengend ist. Die Geschichte wird so nur langsam vorangetrieben und man möchte Georgia manchmal am liebsten schütteln und ihr sagen: "Du bist gut so, wie du bist."

Alles in allem finde ich, dass Alice Oseman mit »Loveless« ein wichtiges Buch geschrieben hat und ich freue mich, dass LGBTQIA+ nun auch einen Platz in der Literatur erhält, was längst überfällig war. Trotzdem hatte das Buch einige Schwächen: Weder die Charaktere noch die Handlung konnten mich vollends überzeugen. Deshalb vergebe ich für »Loveless« insgesamt 3 von 5 Herzen.

 

 

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